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Baum, Beate: Dresden rechts außen

 Ist es DAS Bild? Das Bild über Dresden? „Rechts Außen?“ Ist es das Bild bestimmter Medien, die allerdings in den letzten 30 Jahren genug Futter bekommen haben: Hoyerswerda, Sebnitz, Rostock…  Das sind nicht alle und doch sticht der „Osten“ heraus.

Doch wer sind diese „besorgten Bürger“ die da „spazieren gehen“, Montags, mit Transparenten, Schildern, Deutschlandfahnen und auf dem Theaterplatz „Lügenpresse!“ und „Merkel muss weg!“ skandieren und die mitteilen, sie wären „nicht Rechts!“ und auch „keine Nazis“. Inzwischen hat sich „Lügenpresse“ in „Systempresse“ gewandelt und überhaupt gipfelt der Sprachgebrauch und die Parolen in:

ABSAUFEN LASSEN!“ – Gemeint sind die Menschen auf den Schlauchbooten auf dem Mittelmeer, hin und her geschoben zwischen Libyen, Italien, Griechenland, Türkei…

Versuchte man noch das Gerede über die „schleichende Islamisierung“ des Abendlandes, als einen Ausdruck mangelnder Geschichtskenntnisse und schmalen Geschichtsbewusstseins eines nicht unerheblichen Teils der Kundgebungsteilnehmer abzutun, spätestens mit diesem „Absaufen lassen!“ (und anderen Parolen) ist jegliche Grenze für mich überschritten.

Für Beate Baum ist diese Grenze vermutlich ebenso überschritten. Die in Dresden wohnende gebürtige Dortmunderin hat in ihrem brandneuen Roman die regelmäßigen Kundgebungen von „BEDECHA“ – den „Bewahrern des christlichen Abendlandes“ – zum Ausgangspunkt einer weiteren Geschichte um das Journalistenpaar Kirsten Bertram und Andreas Rönn gemacht, die in HÄUSERKAMPF und WELTVERLOREN vor Jahren bereits in Litterae – Artesque besprochen wurden.

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Baum, Beate: Weltverloren

„Winter in Dresden. Journalistin Kirsten Bertram liegt im Krankenhaus. Dort lernt sie Marianne „Ännchen“ Kulka kennen, die von der Familie Erich Kästners abstammt und einer freikirchlichen Gemeinde angehört. Als Ännchen aus der Klinik entlassen wird, beschließt sie, ihr Leben radikal zu ändern. Sie schließt sich einer Initiative an, die im Namen Kästners den Ausbau der Königsbrücker Straße in der Dresdner Neustadt verhindern will. Doch dann wird ein Praktikant des Erich Kästner Museums ermordet und Ännchen ist die Hauptverdächtige. Kirsten ist hingegen von ihrer Unschuld überzeugt und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln … “ (Klappentext)

Erich Kästner kennt jeder. DAS DOPPELTE LOTTCHENEMIL´s Detektive, die Freundschaft von PÜNKTCHEN & ANTON, oder die vom KLASSENZIMMER, das fliegen kann. Die Autobiografie ALS ICH EIN KLEINER JUNGE WAR kennen schon nicht mehr so viele. Darin beschreibt Kästner seine Kindheit in der Dresdner Neustadt. Dort wurde er in der Königsbrücker Straße im Jahr 1899 geboren. Die Villa seines Onkels Augustin ist heute das Erich–Kästner–Museum und steht am Albertplatz, von dem die Königsbrücker Straße in den Dresdner Norden führt.

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