Drei Schlösser an der Elbe

Auch als Dresdner muss ich manchmal überlegen, welches der drei Schlösser am Elbhang, flussaufwärts unweit vom Waldschlößchenareal, welches ist. Das erste ist eigentlich klar, es ist das Schloss Albrechtsberg, welches jährlich die kleine Dresdner Buchmesse Dresden (er)lesen am Tag des Denkmals beherbergt, den meisten und vor allem älteren Dresdnern ist es als Pionierpalast (Walter Ulbricht) bekannt, und ja, dort bekam ich einst im Jahr 1970 ein blaues Halstuch umgebunden. Gebaut wurde es zwischen 1850 und 1854 für Prinz Albrecht von Preußen.

Das zweite Schloss wird Lingnerschloss genannt, es ist auch unter dem Namen Villa Stockhausen bekannt. Einst erwarb es der Industrielle Karl August Lingner, der Erfinder des Odol-Mundwassers und Stifter des Hygiene-Museums. Da es vom oben bereits erwähnten Albrecht von Preußen in Auftrag gegeben wurde, wird es mit diesem Namen oft in Verbindung gebracht. Villa Stockhause heißt es nach einem Kammerherrn des Prinzen.


Das dritte Albrechtsschloss ist Schloss Eckberg, heute ein begehrtes Hotel hoch über der Elbe. Es entstand von 1859 bis 1861 im Auftrag des Großkaufmanns Johann Daniel Souchay, so dass es damals im Volksmund Villa Souchay genannt wurde. Es wechselte oft den Besitzer und war nach dem Krieg Studentenwohnheim und Jugendtouristhotel. Zwischendurch wurden auch mal Elektronikteile darin hergestellt. Heute ist es ein Luxushotel.

Vielleicht ist noch erwähnenswert, dass  James Ogilvy, 7. Earl of Findlater  ab 1803 im Gebiet der drei Schlösser einige Weinberge besaß. Und wir hielten Elbwein gelegentlich für sauer. Allerdings war der Knabe Schotte, und die verwendeten doch eher Weinfässer um darin Whisky zu destillieren. Allerdings mussten die Fässer ja erst leergetrunken werden. Wer weiß…

Die Bilder entstanden, wie schon die von der Yenidze, auf eine rasanten Fahrt auf der Elbe, was den Vorteil bringt, dass die Perspektive so schräg nach oben das besondere darstellt. Niedriger geht eigentlich nur im Schlauchboot. Übrigens meinte ich hier, dass alte Schlösser zu „alten“ Fotos werden.

© Bücherjunge (DD, 11.05.2023)

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