Dresden (er)lesen 2024

Natürlich folgt der Dresdner Bücherjunge hoch über der Elbe dem Erlebnis Dresden (er)lesen, schon seit Jahren ein Ereignis am Tag des offenen Denkmals. Freunde und Verlage treffen, Musik hören, in Büchern stöbern; als in das in großer Hitze im ausgehenden Sommer des Jahres 2024. Einige Bücher mussten auch mit und diesmal eine Schallplatte.

Frank Goldammer übergab mir den dritten Band von BRUCH ( Bruch 1 / Bruch 2 ); Zeit für ein weiteres internes Gespräch und dann die Präsentation der zweiten Auflage seines Romans Vergissmeinnicht, präsentiert von der Schöpferin unermüdlich für diese Veranstaltung kämpfenden Katharina Salomo. 

Ich lauschte Kästner-Passagen der Serkowitzer Volksoper, die hier schon einen Post hat und unterhielt mich mit deren musikalischem Leiter. Einer meiner Höhepunkte war die „Stimme“ Julian Dawsons, der aus seinem Buch über den 1994 verstorbenen Pianisten Nicky Hopkins las und selbst einige der alten Songs zum Besten gab. Was passt das besser als eine Schallplatte?

Über dieses oder jenes Buch wird noch zu berichten sein… und demnächst eine Zusammenarbeit mit Katja, der Dresdner Bücherfreundin, die man, also ich, immer trifft in solchen Dresdner Veranstaltungen. Wir sehen uns meistens mehrfach, steuern wir doch oft die gleichen Verlage und Leute an

Der Bücherjunge

NZ, 12.09.2024

Schildbach, Matthias: Burgen, Kriege, Grenzgeschichten

„Autor, Selbstverleger, gelernter Buchhändler. Passionierter Spurensucher – Heimatverbunden, Familienmensch – Kleckern, statt meckern 👌“ So steht es im Insta-Profil des Matthias Schildbach, dem ich am 10. September 23 auf Schloss Albrechtsberg begegnete. Ja, richtig, auf der feinen Buchmesse Dresden (er)lesen. Auf dem Tisch ein Modell eines alten Bombers und ein Buch mit dem Titel DIE LETZTE MISSION. Natürlich kamen wir ins Gespräch, die Recherche zum Schicksal in und bei Sachsen abgestürzten amerikanischen Bomberpiloten im April 1945 macht mich neugierig. Der Autor erzählte mir, dass dazu im nächsten Jahr eine neues Buch herauskäme, wofür ich mich, mich als Literaturblogger erkennbar gebend, gleich mal bewarb.
Ich wollte es klein angehen, die Geschichten um die zuletzt in Sachsen mit dem Schwert enthauptete Kindsmörderin Rehn, begeisterte mich nicht so sehr. Obwohl, wenn ich jetzt daüber im Internet lese, dann ist auch das ein sehr interessanter Stoff. Aber dieses schmale Heft hier mit Heimatgeschichten aus dem Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge, reizte mich, ergänzt die schmale Broschüre doch hervorragend meine laufenden Dresdener Regalmeter.

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Dresden (er)lesen 23 – Wie wars?

Zuerst einmal war es warm. Ein schöner Septembersommertag an einem der schönsten Orte Dresdens. Das Schloss Albrechtsberg, hier von der Elbe aus abgelichtet, beherbergt am Tag des Denkmals schon zum siebten Mals diese superschöne Büchermesse an einem Ort hoch über dem Elbestrom, bestaunt nicht nur von den Dampfergästen der Weißen Flotte. Die Eigentümerin, die Stadt Dresden, öffnet das Schloss für Konzerte, Bankette, Hochzeiten, Empfänge, manchmal Seminare und gelegentlich für Führungen und eben jährlich für

Literatur im Schloss

Schloss Albrechtsberg © Bücherjunge

Selbstverständlich war ich für Litterae-Artesque und Litterae-Artesque-Dresda wieder vor Ort und sah mich um. Man kennt sich. Jedes Jahr begegnen mir Freunde, die ich lange nicht sah, so manche Verlage und Autorinnen und Autoren kenne ich schon. (Neuerlich werde ich sogar als Bücherjunge_DD aus dem Netz erkannt – welch eitle Freude da aufkommt.)

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Dresden (er)lesen – 2023

Bald ist es wieder soweit und wir dürfen das Schloss ALBRECHTSBERG nicht nur von außen bewundern. Außerdem ist in Dresden TAG DES OFFENEN DENKMALS. Die feine und kleine aber um so schönere und individuellere Buchmesse auf den Höhen des Elbhanges bietet natürlich Bücher, Bücher, Bücher aber auch vieles mehr.

Einer der Höhepunkte in diesem Jahr dürfte die „Musikalische Lesung“ zu Toni Krahls „Rocklegenden“ sein. Außerdem liest zum Beispiel Sky Du Mont aus seinen Büchern, seinen letzten sechs Büchern, steht auf der Webseite.

Schon so manches buchiges Mitbringsel habe ich ich von dort mitgebracht. Litterae – Artesque – Dresda wird berichten…

© Dresdner Bücherjunge (NZ, 03.08.2023)

Dresdner Geschichtsbuch (6)

  • Eingemeindungen nach Dresden – Ein historischer Überblick (Verwaltungsgeschichte)
  • Aus Luben wurde Leuben… (Stadtteilgeschichte)
  • „Malerische An- und Aussichten“ … im Stadtmuseum DD (Kunstgeschichte)
  • Von der allgemeinen Städteverordnung 1832 – 1873 (Verwaltungsgeschichte)
  • Glasmachen in Dresden… (Wirtschaftsgeschichte)
  • Turnen, Sport und Spiel in Dresden seit 1844 (Sportstadt)
  • Dresdner Schulwesen in der Weimarer Republik 1918 – 33 (Schulgeschichte)
  • Oberbürgermeister Erst Zörner und Stellvertreter Eduard Bührer
  • Lange Nächte in Elbflorenz (Alltagsgeschichte)
  • Dresdner Fayenzen aus der Sammlung des Stadtmuseums (Dokumentation)
  • „Dresden unter Wasser “ Katastrophen und Unglücke bis 1912 (Dokumentation)
  • Diskreter Versand H. Kästner (Dokumentation)

 

Dresden unter Wasser, das sieht wohl jede Generation gleich mehrmals, sogar Gaffer gab es, wie man unten links sehen kann. Ob der Bierkrug vor den Fayenzen auch eine darstellt, weiß ich nicht genau, aber solche Sammlerobjekte finden sich also im Stadtmuseum. Panorama mal anders: Der Rundblick mittels Draufsicht auf die Frauenkirche hat was. Wer erinnert sich noch, was Kästner einst versandte? Nein, nicht der Erich, der andere…

  • DNB / DZA Verlag / Stadtmuseum Dresden 2007 / ISBN: 9783-936300-42-0 / 303 Seiten

© Dresdner Bücherjunge, NZ, 11.07.2023

Dresdner Geschichtsbuch (5)

Dresdner Geschichtsbuch 5
  • Der ehrwürdige Rat zu Dresden… (Verwaltungsgeschichte)
  • Von der Wetzegrelle zum Theaterplatz (Stadttopographie)
  • Die letzten Elfenbeinbildhauer in Dresden (Kunstgewerbe)
  • Wohnungsgenossenschaften bis zum 2. Weltkrieg (Bauen und Wohnen)
  • Klotzsche – Dorf, Kurort, Stadt, Stadtteil (Stadtteilgeschichte)
  • Oberbürgermeister Wilhelm Külz (Persönlichkeiten)
  • Vom Werkstättenareal zum Industriegelände (Wirtschaftsgeschichte)
  • „Der Wehrmacht so nahe verwandt“ – Eisenbahn bis 1945 (Krieg)
  • VMI und Intershop (Alltagsgeschichte)
  • Das Federzimmer August des Starken (Dokumentation)
  • Die Dresdner Adressbücher (Dokumentation)
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Bornstein, Stefan R.: Brücken Bauen – Ein Memoir

Über das Leben und die Arbeit von Ärzten und Wissenschaftlern haben wir nicht nur in Biografien, sondern auch in Romanen gelegentlich gelesen und darüber hier geschrieben. Carl Gustav Carus kommt gleich dreimal vor. Einmal in Flügel der Morgenröte von Kurt Arnold Findeisen und noch einmal in den CARUS-Sachen von Uwe Tellkamp, auch Ralf Günther schrieb ihm gleich einen ganzen Roman, die Rezension zum Der Leibarzt steht schon seit 2014 hier im Blog. 

Nach diesem Arzt, der im 19. Jahrhundert in Dresden wirkte, ist die Universitätsklinik der Technischen Universität benannt, die alten Dresdner sprechen aus alter Gewohnheit immer noch meist von der MEDAK in der Johannstadt Dresden.

Ein Memoir – So lautet der Untertitel dieses Buches, die nicht unbedingt ein Zufallsfund war, denn ich entdeckte diese am Stand des Dresdner Verlages auf der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr. Der Verleger, Holger Oertel überließ es mir als Rezensionsexemplar. 

Der Verlag bezeichnet sich als Autorenverlag und beschreibt sein Anliegen dabei so:

„Im DRESDNER VERLAG verdient es jedes gut gemachte Manuskript, dessen Inhalt sich an gesellschaftliche und moralische Normen hält, in einem Buch veröffentlicht zu werden. Wir unterliegen bei der Auswahl unserer Texte keinen modischen Zwängen, sind offen für Programmvielfalt und schrecken auch vor kleinen Auflagen nicht zurück. Bei uns steht der Autor im Mittelpunkt.“

https://www.dresdner-verlag.de/unsere-philosophie

Ich weiß nicht, ob das hier vor mir liegende Buch nicht auch in anderen Verlagen herausgebracht worden wäre, aber es passt zu einem Verlag, der sich Dresdner Verlag nennt. Sicherlich ahnen es die Leserinnen und Leser, die Erwähnung von Carus, der Hinweis auf eine Autobiografie und der Verlag zeigen, hier schreibt einer seinen „Lebenslauf“, der nicht nur Mediziner ist: 

Professor Dr. med. Stefan R. Bornstein ist Direktor des Zentrums für Innere Medizin und der Medizinischen Klinik und Poliklinik III am Universitätsklinikum Dresden sowie transCampus-Dekan am King’s College London, wurde bekannt durch seine Pionierarbeiten zu den physiologischen Grundlagen von Stress. 

Ungewöhnlich, diese lange Vorrede und das, wo doch der Professor „nicht einmal“ Dresdner ist…

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Böttcher über Böttger & Tschirnhaus

Schriftgut 2014 – Bücherjunge trifft Hams-Joachim Böttcher

Zwei in einer Rezension. Denn so wurden sie mir vorgestellt. Vom Autoren persönlich, auf der SCHRIFTGUT 2015 in Dresden. Hans-Joachim Böttcher schreibt über „spezielle historische Themen des mitteldeutschen Raumes“. [1] Angetan haben es ihm dem 1947 geborenen Denkmalpfleger und Heimatforscher die Sachsen. Im Dresdner Buchverlag fand er wohl seine Heimat und genau an dessen Stand lernte ich ihn bereits 2014 auf der Dresdner Schriftgut kennen.

Böttcher hat schon über Christiane Eberhardine geschrieben und über Anna, Prinzessin von Sachsen, diesmal aber sind gleich zwei andere dran. Da wäre zum ersten der „Namensvetter“ Johann Friedrich Böttger, und der mit diesem untrennbar verbundene Ehrenfried Walther von Tschirnhaus.

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Hans-Joachim Böttcher und „seine“ sächsischen Persönlichkeiten

Hans-Joachim Böttcher lernte ich einst auf der Dresdner Schriftgut im Jahr 2014 kennen. Der Dresdner Buchverlag, ein Inprint von Salomo-Publishing, hat eine Reihe seiner Biografien sächsischer Persönlichkeiten herausgebracht.

Der 1947 in Düben geborene Autor war vor seinem Ruhestand als Denkmalpfleger tätig. Dies war ursprünglich eine Freizeitbeschäftigung, hauptberuflich arbeitete er bis 1990/91 im Bereich „Wissenschaft-Konstruktion“ in einem Industriebetrieb. Für das Verfassen der Biografien über sächsische Persönlichkeiten erhielt er 2015 den „Gellert-Preis“ in der Kategorie Literatur. Sieben Biografien sind im Dresdner Buchverlag erschienen.

Im Gespräch (Schriftgut 2015) erweiterte er mein Interesse an diesen Büchern durch die Details zur Zusammenarbeit des Freiherrn von Ehrenfried Walter von Tschirnhaus (1651 – 1708) mit Johann Friedrich Böttger (1682 – 1719), welcher ohne den Universalgelehrten Tschirnhaus wohl nie in der Lage gewesen wäre, das Meißner Porzellan zu erfinden, jedoch heute noch viel zu oft allein damit in Verbindung gebracht wird.

© Bücherjunge (NZ – 06.05.2023)

Dresdener Geschichtsbuch (4)

Dresdner Geschichtsbuch 4
  • Ausgrabungen am Schloß und am Kanzleihaus (Archäologie)
  • Bruderschaftsbräuche der Handwerkergesellen vor 200 Jahren (Volkskunde)
  • Dresdner Stadtpläne des 19. Jahrhunderts (Stadttopografie)
  • Prohlis – vom serbischen Runddorf zum Neubaugebiet (Stadtteilgeschichte)
  • Die Geschichte der Dresdner Liedertafel (Musikgeschichte)
  • Die Kamera und Photoindustrie in Dresden (Wirtschaftsgeschichte)
  • Oberbürgermeister Bernhard Blüher (Persönlichkeiten)
  • Jahresschauen Deutscher Arbeit in den 1929er und 30er Jahren (Ausstellungsstadt)
  • Dresdner Stadtansichten von 1955 bis zur Gegenwart (Kunstgeschichte)
  • WBS70 und Delikat – DDR-Lebensverhältnisse (Alltagsgeschichte)
  • Wiener Blut in Elbflorenz – Johann Strauß Vater und Sohn (Dokumentation)
  • Gruß aus Dresden – Verlage, Themen, Künstler, Dokumente (Dokumentation)

 

Das Dresdner Stadtschloss mit den heute neugestalteten Sälen, dem Grünen Gewölbe und der Türkischen Kammer ist jede Besichtigung Wert. Im Stadtteil Prohlis habe ich 17 Jahre gewohnt, wenn auch nicht in einer Wohnung vom Typ WBS 70, dem typischen Plattenbau des Stadtteils.

 

  • DNB / DZA Verlag für Kultur und Wissenschaft GmbH / Altenburg 1998 / ISBN: 3-9804823-9-1 / 239 S.
  • herausgegeben vom Stadtmuseum Dresden

© Dresdner Bücherjunge (NZ, 06.05.2023)