Archiv der Kategorie: Veranstaltungen

UDOPIUM – Ein fast spontaner Einfall

Achtzehnter Juni 2022. Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion. Genannt Dynaaaamooooo!-Stadion. Neunzehn Uhr. Irre warm im Kessel. Aber das Bier ist kalt. Warten auf Udo. Udo Lindenberg. Irgendwie war Gundolf „Kundi“  mit dabei. Zumindest hatte den der  VIZE auf dem T-Shirt mitgebracht. Mit Kundi, also zu dritt – Sorry Petra, du weißt wie ich das meine – wäre es perfekt gewesen.

Auf der Autobahn nach Dresden rief ich den alten Freund an, einfach so. Der meinte, er fährt nach Dresden. Dahin war ich auch unterwegs. „Willst du zum Lindenberg-Konzert?“ „Ja!“

Bei einem bekannten Anbieter bekam ich noch eine Karte, um mir auf dem heiligen Rasen ein wenig die Füße platt zu stehen.

Die Frage nach der Vorband erübrigte sich, denn: „Wer eine derartig singuläre Stellung in der deutschen Rock-Szene hat, kann sich einfach nicht von anderen die Bude vorheizen lassen. Udo Lindenberg verzichtet bewusst auf eine Supportband, seine Fans bringt der 76-Jährige, lieber selbst auf Touren. Mit Vollgas selbstverständlich.“ (Sächsische Zeitung)

Zwei Stunden bunte Show ohne Pause vom Altmeister. Mein altes Problem, irgendwie verstehe ich bei solchen Veranstaltungen kaum was da vorn gesprochen oder gesungen wird. Aber bei Udo gibt es so einige Songs, die sogar ich mitsingen kann, sogar von den alten, ich denke da an „Andrea Doria“ oder die „Honky-Tonk-Show“. Und dann natürlich „Cello“ und „Horizont“, „Reeperbahn“ .

Udo wäre nicht Udo, wenn die „Bunte Republik Deutschland“ nicht ihren Platz gehabt hätte, und ein alter Song, der sich seit Jahren die Bedeutung gewahrt hat: Ein Junge im Shirt mit Anti-Atomwaffen-Abzeichen singt „Wozu sind Kriege da?

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Lockung des Lebens – Kurt Arnold Findeisen

    

Vor vielen Jahren, davon schon mehrfach die Rede bei den Buchgesichtern und in den Blogs, begeisterten mich die Bücher des Kurt Arnold Findeisen. Dies begann mir DER GOLDENE REITER UND SEIN VERHÄNGNIS (► hier) und setzte sich fort mit FLÜGEL DER MORGENRÖTE (► hier)

Vor einigen Wochen konnte ich die Findeisen-Bibliothek vervollständigen. Dazu später einmal mehr, hier soll es um ein kleines schmales Büchlein aus dem Jahre 1924 gehen. Es heißt LOCKUNG DES LEBENS, aber weder Titel noch Titelbild lassen den Leser erahnen, dass hier ein sehr musisches Buch vor ihm liegt: Drei Geschichten auf sechsundfünfzig Seiten erzählen von drei großen Komponisten.

Im Musikunterricht haben wir doch alle mal vom Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach gehört, die „Bachin“, Gemahlin des Thomaskantors Johann Sebastian Bach, steht im Mittelpunkt und dieses ihr gewidmete Notenbüchlein. Die moderne Zeit macht es möglich, beim Lesen der kleinen Textauszüge gleich auf YouTube mitzuhören. Lustig sind die kleinen Gespräche der Mutter mit ihren Kindern, dem Friedemann Bach zum Beispiel und die Erläuterungen, welchen man andererseits nur voll folgen kann, wenn einem ein bisschen Musiktheorie mitgegeben wurde.

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Über das Verbrennen von Büchern

Über das Verbrennen von Büchern berichtet unter #weiterlesen: Das Literaturnetz Dresden. Es geht um die doppelte Bücherverbrennung, über die sich im folgenden Beitrag der Redaktuer Oliver Reinhard und der Historiker Mike Schmeitzner austauschen.  Die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten ist meist mit dem 10. März verbunden. An diesem Tag brannten auch Bücher auf der Dresdner Räcknitzhöhe, an einem Ort meiner Kindheit. Jedoch gibt es ein weiteres Datum, das in Dresden interessant ist, das ist der 8. März, an dem schon Bücher brannten am Wettiner Platz…

 

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Ein Operettenbesuch

05. Februar 2019 – Staatsoperette Dresden

DIE DREIGROSCHENOPER

Wie lernten wir Brecht kennen? Mir fällt da gleich eine Zeile ein:
„Eine Pappel steht am Karlsplatz – mitten in der großen Stadt Berlin…“
Es geht um einen Baum, der einen kalten Nachkriegswinter als einziger überstand. [1]

Ich gebe zu, nicht alles aus der Schulzeit blieb unmittelbar hängen. Was war da noch? Ach ja: Die Gewehre der Frau Carrar. Dabei, nun entsinne ich mich doch, hätte ich lieber die Mutter Courage behandelt. Davon hatte mir der Vater erzählt.
Dann gab es da so verschiedene Aussprüche oder Zitate von Bertold Brecht. Zwei lauteten:
„Erst kommt das Fressen, dann die Moral!“
„Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“

Das sind so Gedankenschnipsel, die haften blieben. Schnipsel, mit denen man seine eigene „Gelahrtheit“ wirkungsvoll unterstreichen kann. Hoffentlich trifft man dabei auf keinen, der den Kontext dieser Schnipsel kennt, peinlich. Oder sagt: „Oh, das ist aus der DREIGROSCHENOPER.“ Da kann man noch bedeutungsvoll nicken.

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Statt Theater ein Theaterbuch

Genauer gesagt, ein Operettenbuch. Oder noch besser, ein Buch über die Operette. Die Staatsoperette Dresden. Letztens erst gab es dort FOLLIES, wovon ich hier bereits berichtete. Aber auch die Dreigroschenoper wurde hier schon erwähnt.

Nun gerade spielt sich nichts ab mit diesem oder jenem Theaterbesuch, denn seit rund einem Jahr hat sich dieses vermaledeite neunzehnjährige Zwillingspärchen auf der Welt breitgemacht. Corona und Covid Sars  verhindern Besuche auch in Dresdner Theatern. Nichts geht mehr auch in der Staatsoperette, vielleicht hat die Spielpause nach dem Flop letztens (Die Banditen – Jaques Offenbach)  auch was Gutes.  Mit weiterem Insiderwissen werde ich hier nicht prahlen, zumal ich die Premiere auch nicht selbst gesehen habe.

 

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ROTER RABE zum Zweiten…

Bloggertreff LBM 2015

oder eine freundschaftliche Entgegnung am 07. Februar 2019

Mit Spannung erwartete ich die Buchbesprechung zum ROTEN RABEN eines Bloggerkollegen aus dem bayerischen Raum. Grade eben ist sie erschienen, die Besprechung der Kleinen literarischen Sternwarte ASTROLIBRIUM von Arndt Stroscher. Seine Rezensionen zeichnen sich gegenüber so vielen der oft einem allgemeinen Schema folgenden Buchbesprechungen aus, auch, oder vor allem, weil man sie hören kann. Auf LITERATUR RADO HÖRBAHN. Großes Format. Wirklich.

Oft, ja meistens verstehen wir uns gut, haben ähnlich Ansichten, interpretieren Texte derselben Bücher. Kennengelernt haben wir uns durch den Roman JUDAS von AMOS OZ. Dieses Buch führte zu einem ersten Treffen auf der Leipziger Buchmesse 2015.

Vor einigen Jahren richtete sich der Fokus auf den Dresdner Autor Frank Goldammer. Mit seiner Max – Heller – Reihe, verlegt im DTV, kam er auf einer hohen Wolke im literarischen Himmel der historischen Kriminalromane an.

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Günther, Ralf: Als Bach nach Dresden kam

Ein Musiker – Duell

Mehrfach besuchte ein gewisser Johann Sebastian Bach Elbflorenz. Konzerte fanden an verschiedenen Orten statt, zu manchem Musiker hielt er persönlichen Kontakt. Von der h-Moll-Messe ist zu lesen, die dem Kurfürst Friedrich August II, König August III. von Polen gewidmet wurde. Auch die sogenannten Goldberg-Variationen haben mit Dresden zu tun. In der sächsischen Landeshauptstadt gibt es, wie anderso, ein Bachfest

Nun wurde eine Geschichte niedergeschrieben, nach der Bach (1685 – 1750) in Dresden an einem Orgelwettbewerb teilnehmen sollte. Ralf Günther, inzwischen vielen Dresdnern durch seine Dresden-Romane geläufig, erzählt, wie Jean Baptiste Volumier (1670 – 1728) im Auftrag des Starken Augusts den französischen Organisten Louis Marchand (1669 – 1732), ehemaliger Hoforganist Ludwig XIV.,  an den sächsischen Hof bringen sollte.

Argwöhnend, dass sein Amt des Direktors der französischen Hofmusik dadurch gefährdet sein könnte, ersinnt er einen Wettbewerb und reist ohne Order nach Weimar, um den damals noch jungen und schon bekannten Komponisten und Organisten zu einem Wettbewerb in Dresden zu überreden.

Aber ist die Geschichte denn wahr? Nach Ralf Günter kam es nie zum direkten Wettbewerb. „Das bis heute wohl berühmteste Duell der Musikgeschichte, ebenjenes, von dem wir hier gelesen haben, fand 1717,… gar nicht statt.“ (Seite 149) Doch der Franzose bekam wohl Hummelsausen. Schade.
In einem Roman darf der Autor ein klein wenig schummeln und so bekommen wir eine kleine, wieder einmal sehr interessante und schön geschriebene Geschichte vorgelegt: Die Lektüre löste umfangreiche Googelei aus.

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Leipzig liest?

Logo 2019

Klar wird Leipzig lesen. Mehr denn je. Was soll man denn auch tun.  Die Buchmesse ist nun abgesagt. Nichts da mir 2020 und drei Tagen Leipzig.

„Die pandemische Entwicklung und die damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen und Reisebeschränkungen machen eine weitere Planung der Leipziger Buchmesse für Aussteller, Programmteilnehmer und die Leipziger Messe unmöglich.“

 

Hier dazu die Sächsische Zeitung und demnächst einen Post zu meinen bisherigen Buchmessen-Besuchen.

 

 

(C) Bücherjunge (NZ. – 02. Februar 2021 – UR)

Madonna auf dem Theaterplatz – Ein Rückblick

ELEKTRA

Die Madonna, also die Sixtinische Madonna, hängt ja nicht weit vom Theaterplatz in Dresden, nämlich in der Gemäldegalerie der Alten Meister.  Dazu gab es auch ein sehr schönes musikalisches EPOS, welches die Rockgruppe ELEKTRA am 15. August 2014 auf dem Theaterplatz aufführte.

Die Auführung

Es war gerade Stadtfest. Dieses Konzert durfte man sich nicht entgehen lassen. Auf LITTERAE – ARTESQUE habe ich davon erzählt. Damals war KUNDI noch mit dabei.

© Der Bücherjunge (NZ – 02. Februar 2021)