Schlagwort-Archive: Sachsen

Mohr, Francis: Hotel A_TORIA

Links das ASTORIA – Rechts das andere*

Ein Dresdner Autor: Francis Mohr. Ein Dresdner Hotel: Das Astoria. Dachte ich. Aber Mohr ist ja Leipziger und während das Astoria am Strehlener Platz durch einen Lidl ersetzt wurde, steht das A_TORIA links neben Leipzigs Hauptbahnhof immer noch. Es war und ist ein Wahrzeichen von Leipzig. Schön sieht er nicht aus, dieses 1915 eröffnete, bis 1996 in Betrieb befindliche riesige Bau. Seit dem siecht es dahin. Davon erzählt die Titelgeschichte in der Mitte des Büchleins.

(mehr …)

Findeisen, K.A.: Der Goldene Reiter und sein Verhängnis

Es war das ultimative Geschenkbuch für Freunde und Kollegen, die Dresden besuchten. Einige Zeit lang hatte ich immer ein Extra-Exemplar im Regal. Vor mir liegt ein historischer Roman in ausdrucksstarkem Deutsch, so wie vor Jahrzehnten noch geschrieben wurde. Ehrlich, man liest ganz anders. Kurt Arnold Findeisen schrieb 1954 den historischen Roman DER GOLDENE REITER UND SEIN VERHÄNGNIS.

Vor uns liegt eine „Romanchronik aus den Tagen des Barock“.
In einem „Vorwort“ erzählt der Bildhauer Christoph Rüger im Jahr 1790 von seinem Vater Moritz, der als königlicher Bibliothekarius zu Zeiten August des Starken in Dresden lebte. Wir lernen dieses Dresden im Haus des Johann Melchior Dinglinger kennen, dem Goldschmiedemeister, der aus Schwaben an den kurfürstlich-sächsischen und zeitweise königlich-polnischen Hof kam. Dinglinger ist einer Goldfasanen des Königs. Zu diesen werden ebenso der Bildhauer Balthasar Permoser, der Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann und ein gewisser Johann Friedrich Böttger. Letzterer war Alchimist und hat mit Freiherr Ehrenfried Walther von Tschirnhaus das Meißner Porzellan erfunden, davon habe ich hier bereits einmal geschrieben.

(mehr …)

Böttger über Tschirnhaus & Böttger

 

Bücher von Hans Joachim Böttger

Zwei in einer Rezension. Denn so wurden sie mir vorgestellt. Vom Autoren persönlich, auf der SCHRIFTGUT in Dresden. Hans-Joachim Böttcher schreibt über „spezielle historische Themen des mitteldeutschen Raumes“. [1] Angetan haben es ihm dem 1947 geborenen Denkmalpfleger und Heimatforscher die Sachsen. Im Dresdner Buchverlag fand er wohl seine Heimat und genau an dessen Stand lernte ich ihn bereits 2014 auf der Dresdner Schriftgut kennen.

Damals hatte ich schon „zu viele“Bücher im Sack, aber letztes Jahr war noch ein wenig Platz übrig. Während der Messe im November 2015 konnten wir plaudern über Sachsen, Dresden und eben über die beiden hier nun vorzustellenden Bücher.

Böttcher hat schon über Christiane Eberhardine geschrieben und über Anna, Prinzessin von Sachsen, diesmal aber sind gleich zwei andere dran. Da wäre zum erstenmal der „Namensvetter“ Johann Friedrich Böttger, und der mit diesem untrennbar verbundene Ehrenfried Walther von Tschirnhaus. Tritt man dem Mann im Anzug gegenüber wird man gefangen in einer Welt sächsischer und Dresdner Geschichte und in diese will ich unsere Leser nun kurz entführen.

(mehr …)

Wahre Geschichten um den Zug der Fürsten

Der Fürstenzug zu Dresden (pixabay)

Aus der Zeit der Wettiner

„Ein in großes Bilderbuch sächsischer Geschichte – so bezeichnet Dieter Nadolski dies Mosaik aus Meißner Kacheln. Meißen? Ja, die sind aus Porzellan. Dann steht man davor, liest unter den Figuren der Wettiner ihre Namen und die Daten ihre Herrschaft und braucht in den meisten Fällen wohl irgendein Nachschlagewerk, will man es genauer wissen. Da hilft dieses Büchlein schon weiter.  Man kann natürlich auch Wikipedia bemühen. aber hier finden wir auch im Buch aller Herrscher in der Reihe. Mit wem geht es los? Die ersten in der Reihe sind Konrad der Große (1127–1156),  Otto der Reiche (1156–1190) und Albrecht der Stolze (1190–1195), Dietrich der Bedrängte (1195–1221): Großvater, Sohn und zwei Enkel. Voll drin sind wir damit in der sächsischen Geschichte und die Zeit, die die drei repräsentieren ist uns durch Sabine Eberts Bücher bestens bekannt. Die anderen beiden sind die letzten auf dem Zug der Fürsten: Albert (1873–1902) und Georg, hier noch als Prinz dargestellt (1902–1904) – Könige von Sachsen. Da fehlt immer noch einer, der letzte Sachensenkönig, aber  der war noch nicht im Amt als der erste Zug auf die leere Wand am Stallhof gemalt wurde. Friedrich August III., König von Sachsen; (1904–1918) wollte wohl nicht oder wurde vergessen?

 

(mehr …)

Hochstein, Hartwig (Hg.): Stammtischmorde III

Dreizehn Krimiexperten und Polizeipräsident Bernd Merbitz packen aus.  So steht das auf dem Deckel des Taschenbuches, herausgegeben von Hartwig Hochstein. Ich dachte, das wäre Andreas M. Sturm sein Metier, aber hier trifft sich ein Leipziger Stammtisch und tauscht auf diese Art und Weise seine morbiden Fantasien aus. Da sie dies veröffentlichen, scheint die Gruppe doch ungefährlich zu sein. der Leipziger Polizeipräsident erzählt betont nüchtern aus einem seiner ersten OST/WEST – Fälle und zieht dabei die Karte des Messegroßstädters, gegenüber dem kleinen Gronau, welches zwar mit einem gewissen Udo Lindenberg punkten könnte, aber auch dies übernimmt Merbitz selbst, denn er fängt Jahre nach dem erzählten Fall an und zwar während des Lindenbergkonzertes in der Red Bull Arena am 14. Juni 2014. – SPURLOS VERSCHWUNDEN ist ein Leipziger, den es auf dem Reiseweg über die Tschechoslowakische Sozialistische Republik über die Volksrepublik Ungarn bis nach Gronau verschlagen hatte. Finden wird in Merbitz´ Morduntersuchungskommission in Leipzig. Der Herausgeber hatte dem Chef der Leipziger Polizei von den geplanten Stammtischmorden erzählt und Merbitz war bereit mitzumachen.

(mehr …)

Sterne und die LTI

 

Im Jahr 1946 schrieb ein Dresdner Professor die erste Kritik an der Lingua Tertii Imperii, der Sprache des Dritten Reiches. Der Philologe Victor Klemperer hatte als Jude den Krieg in Dresden glücklicherweise überlebt. Damit war er nicht der Einzige, aber einer unter sehr wenigen. Das ausgerechnet der Feuersturm über Dresden im Februar 1945 es dem Ehepaar Klemperer ermöglichte, sich den gelben Stern von der Kleidung zu reißen, sollte doppelt mahnen und nachdenklich machen.

Vor allem jene, die diesen unsäglichen Vergleich für angebracht halten, der durch die Aufschrift des Sterns auf diesem Bild dokumentiert ist.

Gerade Träger dieses Sterns, als in diesem noch das Wort JUDE stand, wurden diversen medizinischen Impf- und Serumversuchen unterzogen und wenn sie nicht dabei starben, dann anschließend in den Gaskammern, inzwischen zu schwach um noch arbeiten zu können.

Das Tragen des „Dresdner Sterns“, und mich schüttelt es, dies zu schreiben, impliziert einen Vergleich der Diskussion um zukünftigen Impfschutz als Anlass der Corona-Pandemie mit den Versuchen von Mengele & Co. Erschütternd auch, dass ich dies in Kreisen meiner Bekanntschaft fand.

Es erübrigt sich an sich, hier die rechtmäßige, auch in einer friedlichen Versammlung unter freiem Himmel (für alle Deutschen! – Bürgerrecht nach Artikel 8 GG) sachliche Diskussion um flächendeckende Impfungen gegen Covid-19 und Gründe für deren Ablehnung durch Teile der Bevölkerung zu erwähnen. Die das Recht dazu allerdings mit Füßen treten, wenn sie die körperliche Unversehrtheit anderer (Art. 2 Abs. 2 GG) gefährden durch Erhöhung von Ansteckungsfaktoren, wie auch immer die genannt werden. Damit stehen sich Art 2 Abs 2 und Art. 8 gegenüber worin sie ihre Schranken finden, woran auch die Polizeifestigkeit des Artikels 8 nichts ändert.

(mehr …)