Ob Schlauchboot oder Motorboot, bestimmte Motive bekommt man nur, wenn man fast auf der Wasseroberfläche der Elbe fotografiert. Es war eine schöne Tour, so schnell fuhr ich noch nie durch ganz Dresden.
Silhouette aus Blickrichtung Marienbrücke
Von der Frauenkirche, Sächsisches Ständehaus, Hofkirche, Rathausturm im Hintergrund, Hausmannsturm. War keine Absicht, aber die Sonne lies nur ein „altes“ Bild zu.
Auch als Dresdner muss ich manchmal überlegen, welches der drei Schlösser am Elbhang, flussaufwärts unweit vom Waldschlößchenareal, welches ist. Das erste ist eigentlich klar, es ist das Schloss Albrechtsberg, welches jährlich die kleine Dresdner Buchmesse Dresden (er)lesen am Tag des Denkmals beherbergt, den meisten und vor allem älteren Dresdnern ist es als Pionierpalast (Walter Ulbricht) bekannt, und ja, dort bekam ich einst im Jahr 1970 ein blaues Halstuch umgebunden. Gebaut wurde es zwischen 1850 und 1854 für Prinz Albrecht von Preußen.
Sicher gibt es in Dresden Moscheen. Aber diese hier, ist gar keine. Das ist das ehemalige Tabakkontor. Yenidze ist der türkische Name der Kleinstadt Genis(s)éa = Yenisaía, Yeniséa (türkisch Yenice bzw. Karasu Yenicesi, Yenice-i Karasu, engl. Schreibweise auch Yenidje) im heute griechischen Westthrakien. In Weatthrakien befanden sich bedeutende Tabakanbaugebiete. Dies gefiel dem Unternehmer Hugo Zietz und der benannte seine „Orientalische Tabak- und Cigarettenfabrik“ deshalb YENIDZE. Das war im Jahr 1886. Da laut Stadtordnung in der Innenstadt keine Fabrikgebäude entstehen, zumindest aber nicht danach aussehen sollten, machte der Fabrikant bei gleichzeitiger Werbung für die orientalischen Zigarettenmarken halt eine „Moschee“ daraus. Also der Architekt Martin Hammitzsch setzte den unternehmerischen Wunsch um. Das alles kann man hier nachlesen.*
Heute befinden sich in der Yenidze ein Kuppelrestaurant und das Yenidze-Theater, der imposante Bau beinhaltet außerdem für viele Unternehmen Büroräume. Die Restaurant-Terrasse bietet ein sehr schönen und eher weniger bekannten Blick über die barocke Altstadt. Die beiden Bilder entstanden heute während einer schönen Fahrt mit einem „befreundeten“ Motorboot. Ohne Eisenbahnanlagen ist ein Blick auf die Kuppel kaum möglich, interessant ist aber der Blick zwischen der Marienbrücke und der benachbarten Eisenbahnbrücke auf die „Dresdner Moschee“. Eine niedrigere Perspektive geht nur noch im Schlauchboot.
Ausgrabungen am Schloß und am Kanzleihaus (Archäologie)
Bruderschaftsbräuche der Handwerkergesellen vor 200 Jahren (Volkskunde)
Dresdner Stadtpläne des 19. Jahrhunderts (Stadttopografie)
Prohlis – vom serbischen Runddorf zum Neubaugebiet (Stadtteilgeschichte)
Die Geschichte der Dresdner Liedertafel (Musikgeschichte)
Die Kamera und Photoindustrie in Dresden (Wirtschaftsgeschichte)
Oberbürgermeister Bernhard Blüher (Persönlichkeiten)
Jahresschauen Deutscher Arbeit in den 1929er und 30er Jahren (Ausstellungsstadt)
Dresdner Stadtansichten von 1955 bis zur Gegenwart (Kunstgeschichte)
WBS70 und Delikat – DDR-Lebensverhältnisse (Alltagsgeschichte)
Wiener Blut in Elbflorenz – Johann Strauß Vater und Sohn (Dokumentation)
Gruß aus Dresden – Verlage, Themen, Künstler, Dokumente (Dokumentation)
Das Dresdner Stadtschloss mit den heute neugestalteten Sälen, dem Grünen Gewölbe und der Türkischen Kammer ist jede Besichtigung Wert. Im Stadtteil Prohlis habe ich 17 Jahre gewohnt, wenn auch nicht in einer Wohnung vom Typ WBS 70, dem typischen Plattenbau des Stadtteils.
DNB / DZA Verlag für Kultur und Wissenschaft GmbH / Altenburg 1998 / ISBN: 3-9804823-9-1 / 239 S.
Nein, ich geh die jetzt nicht alle durch, möchte aber auf dieses Büchlein hinweisen, welches die Reihe der Kurfürsten und Könige Sachsens erklärt. Liest man die historischen Romane von Sabine Ebert, dann scheint dieses Büchlein unverzichtbar zu werden, denn sie hat ja so einige „porträtiert“.
Das begann natürlich mit Konrad dem Großen, der hier als Klostergründer beschrieben wird. Bei Sabine Ebert spielt der in SCHWERT UND KRONE – Meister der Täuschung eine Rolle, gefolgt von seinem Sohn Otto, den man wegen der Silberfunde später den Reichen nennen wird. Dessen unmöglicher Sohn Albrechtder Stolze folgte ihm auf den Thron des Markgrafen von Meißen, da er vergiftet wurde, folgte ihm Dietrich der Bedrängte (Markgraf von Meißen und der Lausitz). Die alle kennen wir aus der Reihe über die Hebamme Marthe.
Im noch nicht erschienenen Buch DER SILBERBAUM wird es um Heinrich, den Erlauchten (Markgraf von Meißen, der Lausitz, Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen) gehen, während in BLUT UND SILBER dann Friedrich der Freidige, den man auch als den Gebissenen kennt, (Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen) seine Rolle spielt.
Sabine Ebert deckt damit in vielen Büchern eine Zeit von 1130 bis 1320 ab. Der Fürstenzug „dauert“ aber bis 1904, bis zum sächsischen König Georg, hier noch als Prinz; dessen Nachfolger und letzter König Sachsens, Friedrich August III, „schaffte“ es nicht auf die 23000 Fliesen, die 1907 an der Außenmauer des Dresdner Stallhofes angebracht wurden, auch, weil er es selbst wohl ablehnte.
Abbildungen der genannten Fürsten aus „Wahre Geschichten…“
In Bezug auf Sabine Eberts Bücher sollte ich Friedrich August III. den Gerechten, nicht vergessen. Der spielt in den Büchern um die Napoleonischen Kriege eine Rolle und war der erste sächsische König, König von Napoleons Gnaden in Folge des Tilsiter Friedens.
Das Büchlein hier beinhaltet wahre Geschichten, die man sonst suchen muss. Aufgeschrieben hat sie Dieter Nagolski. „Wahre Geschichten gibt es beim Tauchaer Verlag noch mehr. Zum Starken August, dem Goldenen Reiter und seiner Cosel oder um den letzten sächsischen König. Der Verlag gibt „kulturgeschichtliche Sachbücher“ heraus. dieses hier ist auf der Verlagsseite gerade nicht zu finden.
Es lohnt sich, das Büchlein zur Hand zu nehmen und den Fürstenzug entlang zu schlendern.
Durch Dresden schlendert regelmäßig Ina Frenzel, deren wunderschöne lichtgezeichneten Bilder mir vor einiger Zeit auffielen. Mit der freundlichen Genehmigung einer Internet-Fotofreundin hier zwei ihrer Werke.
Eine dichterische Reise kann man unternehmen und dieses Büchlein passt in jede Fototasche, Besucht man all diese Orte rund um Dresden hat man eine Weile zu tun.
Zuerst stutzte ich, gar kein Kästner, gar kein Körner? Und auch der Schiller wird im Büchlein nicht mit einer eigenen Geschichte erwähnt? Aber das Buch heißt ja: … rund um Dresden…
Trotz ausgeprägter bibliophiler Neigung: die Dichter des 18. Jahrhunderts waren bisher eher nicht Gegenstand meiner lit(t)erarischen Unternehmungen. Und der Kunstbanause muss dann auch gestehen, dass er mit einer ganzen Reihe dieser Großen nichts anzufangen weiß. Doch halt: Da ist plötzlich von einem Richard Wagner die Rede, das Richard Wagner Haus in Graupa wird sicher demnächst einmal aufgesucht. Neu war mir, dass Friedrich Wolf eine Zeit lang in Langebrück ansässig war. Professor Mamlock war Schulstoff und Die Weihnachtsgans Auguste beliebter Kinderspaß, erst im Buch und alljährlich auch als Film am Weihnachtstag.
„Vom Eise befreit sind Elbe und Flüsse / durch des Frühlings holden belebenden Blick / Im Elbtal grünet Hoffnungsglück / der alte Winter in seiner Schwäche / zog sich ins Riesengebirge zurück…“
Es ist erst wenige Tage her, da saßen wir im „Lloyds“, einem sehr schönen Café am Martin-Luther-Platz, und unterhielten uns über die Dresdner Neustadt, über die Kirsten-Bertram-Romane und was Beate Baum aus dem Ruhrgebiet über das Sauerland und Erfurt nach Dresden einst trieb.
Im „Lloyds“ beginnt der Roman Dresdner Geschäfte, dem dritten Roman der Reihe um Kirsten Bertram und ihre Freunde Dale Ingram und Andreas Rönn. Kirsten und Andreas sind Journalisten, Dale ist Privatdetektiv und Amerikaner. In dieser „Dreiecksbeziehung“ spielen sich die bisherigen acht Romane der Reihe ab. Einige davon wurden hier auf unserem Blog bereits besprochen.
Beate Baum empfindet Dresdner Geschäfte zwar nicht als besonders gelungen, dafür aber war er bisher auf dem Buchmarkt erfolgreich. Das sagt dieAutorin selbst, aber kommen wir doch nun zu diesem Roman selbst, der erst kürzlich wieder neu aufgelegt wurde im eigenen Redstart-Label.
Kirsten will sich mit Dale treffen, sie sind im Lloyds am Martin-Luther-Platz verabredet. Doch der kommt nicht. Also geht sie zu ihm. Über die Böhmische Straße erreicht sie die Alaunstraße und kommt über diese zum Albertplatz. In der ehemals gemeinsamen Wohnung (Haus?*) findet sie den Privatdetektiv ziemlich leblos vor, es sieht nach Suizid aus. Weil sie ihn für diesen Andreas Rönn verlassen hat?
Eine Verabredung führte mich vor kurzem erst ins „Lloyds“, einem mir vorher unbekannten Café am Martin-Luther-Platz, den ich auch noch nicht kannte. Eine Dortmunderin musste mich erst dahin lotsen, mich den Eingeborenen. Das Café scheint meist gut besucht zu sein, besonders das Kaminzimmer lädt ein, lesenderweise oder schreibenderweise ein Heiß- oder Kaltgetränk zu sich zu nehmen.
Ohne Bücher verlässt man doch kein Literaturmuseum. Hier habe ich das Kriegstagebuch 1941 – 1945, das sogenannte Blaue Buch und Die Konferenz der Tiere in der Hand.
Als ich ein kleiner Junge war heißt die Autobiografie der Kinderzeit, in der Erich Kästner oft auf der Mauer in der Villa seines Onkels saß und das Treiben auf dem Albertplatz beobachtete.