Zu Besuch bei Erich Kästner

©️ Bücherjunge

Ohne Bücher verlässt man doch kein Literaturmuseum. Hier habe ich das Kriegstagebuch 1941 – 1945, das sogenannte Blaue Buch und Die Konferenz der Tiere in der Hand.

Erich Kästner ©️ Bücherjunge

Als ich ein kleiner Junge war heißt die Autobiografie der Kinderzeit, in der Erich Kästner oft auf der Mauer in der Villa seines Onkels saß und das Treiben auf dem Albertplatz beobachtete.

©️ Dresdner Bücherjunge (NZ – 10.04.2023)

Blickbeziehungen 2 oder „Färdsch isse…“

Da steht sie nun, den Strom überspannend, wartend auf die Autos am Morgen eines Montags im August 2013. Zwei Tage konnten wir Fußgänger auf ihr wandeln, sogar durch die Autotunnel, welche auf die Staufenbergallee und auf die Bautzner Straße führen. Es sind die einzigen zwei Tage, in denen Biertischgarnituren aufgebaut sind und wir das Bier aus der schönsten Brauerei der Welt, welche ja gar keine Brauerei ist, sondern ein Opernhaus, genießen können. Mit einem nie dagewesenen Blick auf die Elbschlösser und auf die Stadtsilhoulette mit der alles überragenden Frauenkirche. Vielleicht ist dies mit der Grund, warum sich auf der Brücke wohl nur fröhliche Menschen befanden.

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Walcha, Otto: Die steinerne Glocke

Eine Erzählung über einen Baumeister 

Bis 1994 kannte ich natürlich nur einen Schuttberg. Dann wurde daraus eine Baustelle. In langestreckten Regalen wurden die Sandsteine sortiert. Noch waren die Dresdner gespalten: Soll man sie wieder aufbauen oder nicht? Auch mir ging es so, kannte ich doch kein anderes Bild. Meine Großmutter, die damals noch lebte, war natürlich für den Aufbau. Sie kannte das alte Dresden ja noch.

* * *

Vor noch nicht allzu langer Zeit erstand ich eine neue Frauenkirchenuhr. Da fiel mir ein kleines Büchlein auf:  DIE STEINERNE GLOCKE von Otto Walcha.

Die Geschichte des Ratszimmermeisters George BÄHR, dem Erbauer dieser protestantischen Kirche in einer protestantischen Stadt, in einem protestantischem Land, dessen Kurfürst sich dem Katholizismus zugewandt hatte, nur um König von Polen zu werden. Aber der Starke August ist ja nicht unser Thema, das Thema ist ein Junge aus dem Dorf Fürstenwalde im Osterzgebirge, der als Zimmerer nach Dresden kommt und dort das Wahrzeichen bauen wird, welches die Dresdner ihre Steinerne Glocke nennen.

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Hetze, Willi: Die Schwärmer

In einer hoffentlich fernen, besser noch, nie so eintreffenden Zukunft, scheint in einem kleinen Kaff im Norden noch alles beim alten zu sein. Bis mit einem Schlag keine Post mehr kommt. Die Chefin des Postamtes sendet ihren Sohn, der bisher als Postbote arbeitete, in die „Hauptstadt“. Er soll ergründen, was da los ist.

Es ist eine seltsame Stadt, in die Teo da kommt. Gleichsam fortbauend bewegt sie sich in der Fläche und in die Höhe. Das Hauptpostamt liegt irgendwo in einer der unteren Ebenen. Man braucht es nicht mehr, Briefe werden nicht mehr geschrieben, Pakete könnten mit Drohnen versendet werden. Nun regiert der SCHWARM.

„Der Ort der Macht war nie ein Palast oder Parlament, sondern immer schon das Hirn.“ (Seite 130)

Alle Menschen sind durch in diesen Schwarm durch ihren Funknerv verbunden. Den Funknerv bekommt man, indem man eine runde Kugel wie eine Pille schluckt. Nichts ist mehr geheim, nichts geht mehr verloren, selbst nach dem Tof sind die Gedanken, selbst die Gefühle für andere SCHWÄRMER abrufbar.

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