Dresden (er)lesen 23 – Wie wars?

Zuerst einmal war es warm. Ein schöner Septembersommertag an einem der schönsten Orte Dresdens. Das Schloss Albrechtsberg, hier von der Elbe aus abgelichtet, beherbergt am Tag des Denkmals schon zum siebten Mals diese superschöne Büchermesse an einem Ort hoch über dem Elbestrom, bestaunt nicht nur von den Dampfergästen der Weißen Flotte. Die Eigentümerin, die Stadt Dresden, öffnet das Schloss für Konzerte, Bankette, Hochzeiten, Empfänge, manchmal Seminare und gelegentlich für Führungen und eben jährlich für

Literatur im Schloss

Schloss Albrechtsberg © Bücherjunge

Selbstverständlich war ich für Litterae-Artesque und Litterae-Artesque-Dresda wieder vor Ort und sah mich um. Man kennt sich. Jedes Jahr begegnen mir Freunde, die ich lange nicht sah, so manche Verlage und Autorinnen und Autoren kenne ich schon. (Neuerlich werde ich sogar als Bücherjunge_DD aus dem Netz erkannt – welch eitle Freude da aufkommt.)

Wie immer gab es eine kleine Fachsimpelei mit Frank Elstner vom Palisander – Verlag, am Nachmittag liefen mir Ralf Günther ( der hier eine eigene Autorenseite hat) und Josefine Gottwald über den Weg, wieder einmal fehlte die Zeit für einen Plausch, was auch für Katharina Salomo gilt, die sich um diese Messe seit Jahren verdient gemacht hat. Und wenn ich schon die Katharina erwähne, dann kommt man auch mal auf Shakespeares Enkel, die es leider nicht mehr gibt, dafür aber haben sich einige Verlage aus der Zeit zusammengefunden, um die Schöne-Bücher-Bibliothek zusammenzustellen, Bücher aus verschiedenen Verlagen (100!) unterschiedlichster Themen in gleicher Aufmachung. Jens Korch von der Edition Wannenbuch / Paperento, Barbara Miklaw vom Mirabilis Verlag und Katja Völkel vom Ultraviolett Verlag (Dresden) stellten diese Reihe vor, und Eines davon, WIE ICH LERNTE, DEN FLUSS ZU LIEBEN von Laura Vinogradova (Lettland) fand auch den Weg zu mir.

Dann lauschte ich Francis Mohr und Tino Z. und ihrem musikalischen Leseprogramm, dass Francis, dessen Büchlein Der Alligator hier (nicht das einzige) besprochen wurde schon genetisch Literatur und Musik verbunden ist, wusste ich so noch nicht, die Gitarre des Tino Z. machte Stimmung, es blieb nicht das einige Instrument. A Propos Instrument, oben erwähnte Katja Völkel machte mich aufmerksam auf eine Musiker-Biografie, deren Autor man dann auch zuhören konnte: Ludwig Frank las Auf den Bühnen der Welt. Mit Musik ging es weiter, denn der Höhepunkt war mit Toni Krahl angekündigt, eine musikalische Lesung, in der AM FENSTER, dem vielleicht bekanntesten Titel der Rockband CITY, ein „gewichtige“ Rolle spielt. Der Gesang des 75jährigen Sängers, der inzwischen bei Silly singt, ist mit der 12str Gitarre einfach umwerfend. Nicht gefallen dagegen hat mir die Lesung von Sky Du Mont. Wenn man kurz vor einem einschneidendem Jubiläum steht, interessiert einem vielleicht auch nicht, wie es zwanzig Jahre später aussieht. Der kann toll lesen und hat natürlich auch die ausgeildete Stimme dazu, aber es war einfach nur langweilig. Kein Ahnung wie es Blogger-Freundin Katja ging, die ich genau da, logischerweise, traf. Jedenfalls waren wir beide von Toni Krahl begeistert und die Musikerbiografie passt gut zu den anderen, die ich im Regal stehen habe. Nur gelesen muss sie noch werden.

Es gab noch mehr. Der Matthias Schildbach, der vor kurzem seinen Schildbach-Verlag eröffnete, hat ein interessantes literarisches und meist selbstgeschriebenes Portfolio. Burgen, Kriege, Grenzgeschichten ergänzt jetzt das Sachsen/Dresden Regal, gespannt bin ich auf das Buch, welches das Schicksal abgestürzter amerikanischer Bomberpiloten erzählt und das im nächsten Jahr herauskommt. Er denkt an mich. Hat er versprochen. Da traf ich noch Tanja vom Blog NichtohneBuch, seit Wochen „treffen“ wir uns fast täglich im Netz wegen des HOMER – Literaturpreise für historische Literatur 2023

Ziemlich zum Schluss traf ich auf den Kindermann – Verlag, den ich bereits hier schon mal erwähnte wo ich die folgenden Fontane-Bücher fand, da formt sich doch gleich ein Projekt.

Es war wieder sehr schön. Ein zwei Radeberger haben geschmeckt und Sächsische Kartoffelsuppe, ausgeschenkt von einem alten Karate-Kumpel gab es auch. Alles in allem also ein erfolgreicher Tag.

© Bücherjunge (NZ, 16.09.2023)

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